Geschichten

Feddischstammdisch in Fronkfort in de Klappergass

Isch bins Liesje, unn mit dem Schorsch (nit mit dem Kluni aus Amerika), sondern dem Äppelwoischorsch aus Sachsehause veheiert, und mir zwa häwe in den Klappergass in Fronkfort e Äppelwoibeiz. Neilisch, do iss uns jo wos bassiert, des konmer gornit vezäihle, des glaabt om kon Mensch. Isch sochs eisch. Escht. Moin Schorsch, der iss total ausgeflippt, der olte Bock. Der will doch do werklisch mitmache?

Also, isch vezäihl eisch des jetzt emol. Do häwisch sou en Ouruf gekriet und die wollte en Fedischstammdisch fär ca. 50 Lait buche. Isch: „Fedisch, kenn isch nid, wos issn des,“  häb isch dumm gefreht? Noja hot der Kerl gemohnt, des sind Lait, die besondere Inderesse häwe beim Knäckern. Sie dreffe sisch alle vier Woche mol wou onerscht, und desmol wollde se inne Äppelwoibeiz in Sachsehause. 

Alla, wos sollst, wennse ern Deckel bezohle, is mer des worscht, wos die do beim Knäckern oustelle, häb isch mer gedenkt.  Donn häwe die fest gebucht. Und wou die donn kumme sinn, do wor moi Kneipe rabbelvoll. Die musst ich abschliesse, weil do iss sunst koner mäi noigonge, wie die mol drinn worn. Unn des wor en Haufe, soch isch aisch. Escht.

Noja, oukumme sinnse all in schwarz. Und die Weiwer, die hadde all sou e schwarz Ding ummen Hals mit nem klone Ring drin. Hot gut ausgeseie und mer eischentlich gonz gut gefalle. Bis oner vun dene roikumme iss mit soine Madam und isch häb die hundeloine geseihe, die in dem klone ring drin wor. Do wor mer soufort klar, fer wos die schwarze Dinger am Hals sinn unn isch wor do donn doch nid mäi sou begeistert. Weil isch kenn jo moin Schorsch, wenn der des sieht häwisch gedenkt, donn bin ich geliefert. Und do wors ach schun bassiert. „Liesjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjje,“ hot er gegrische, „Guggemol, des mache mer ach. Isch kaaf der sou e Halsband, unn mer kaaf isch sou e Hundeloine, und dann zieh isch mit der iwwer die Zeil oikaafe. Kriest ach sou o poor schäine Klamotte unn Nätzstrimp. Do wärn isch jo glei rattescharf. Mensch, do kenne mer unser Sexläwe endlisch mol uffmewele. Monste nit ach?“  „Obworde, Alder, do misse mer nochmol driwer babbele.“

Nochdem isch die all mit erm Äppelwoi versorscht hat, ging des lous. Do iss oner uffgestonne und hot sou en Vordroch gehaale. Des wor rescht indressont. Ach fer misch. Moin Schorsch hot beim Äppelwoi zappe die Gläser iwwerlaafe losse, weil er nur geluurt hot. Der hot uff den Part mit dem Fedisch gewart, wos die beim knäckern mache. Der Kerl vun dene hot donn ougefonge iwwer Subb zu redde und isch häb erscht gedenkt, der mont e Subb zum kochen. Des wors mol werrer. No, där hot verzäihlt, das soi Madam e brov Subb wär und er wär en gudde Dom. En Dom issn Herr, oner der soine Subb säischt, wosse mache muss. Aha, sou lääft des bei denne. Äwwer und des hotter a gesot, dass es ach männlische Subbs unn weiblische Doms gibt, die haase bei dene donn äwer Domina. Do wurds donn rischdisch indressand fer misch. Donn hodder noch vezäihlt, dass se beim nächse Mol Spelzeisch mitbrenge, wenn se derfe. Weils es hot denne gefalle bei uns, unn sie wolle werrer kumme. Klar derfe se, jetzt will isch alles wisse iwwer den Veroin,  weil isch will do jo ach mitmache.

Korz bevor se gonnge sinn, hot der Ohne vun denne misch noch gefräscht ob mer noch e extra Zimmer hätte, wou se speele kenne. „Klor hämmer des und die Karde unn Werfelbäscher braucht ehr nid mitbrenge. Die häwisch ach do:“ „No, no“, hodder gemont und gelacht, mer spehle Bonditsch und brenge unser Sache selwer mid. Donn sinnse gonge. Moin Schorsch hot donn gleich noch versucht zu rette, wos noch zu rette iss, äwer der hat ko Schose. Wenn er do mitmache will, dann bin isch die Domina und er de Subb, odder unnser Sexläwe bleibt sou wies iss. Knurrig hotter sisch erstmol druff oigelosse. Un beim nächste Mol vezäihl isch aisch, wie die speele.

Hallo Subbi…

8 Uhr früh, noch total verknittert und so ganz ohne Makeup rufe ich „Hallo Subbi“ in den Spiegel. Mit einem Augenzwinkern lache ich dich an und mir wird klar: Ich bin du.

Jaja, ich weiß, wir beide, wir kennen uns schon immer. Ich sehe, dass du wieder einmal nicht mit dem einverstanden bist, was gestern Abend abgelaufen ist. Wie immer sind wir wieder einmal unterschiedlicher Meinung, weil wir eben auch grundverschieden sind.

Das fing schon damals an, als wir zum ersten Mal in unserem Leben – im zarten Alter von 5 Jahren – gemeinsam unsere Leidenschaft für Fesseln entdeckt hatten. Ich habe Omas Geschenkbänder stibitzt und Opa gefesselt, damit er uns beiden nicht davonlaufen kann, wenn er uns beim Spielen zuschauen musste. Und natürlich hast du gleich gemerkt, dass diese bunten Bänder doch eigentlich überhaupt nichts bringen, daß sie viel zu schwach sind. Du meintest, Omas Kordel wäre doch viel besser und stärker. Und als Oma diese nicht herausrücken wollte, habe ich einfach ihren Gartenschlauch genommen. Jaja, dass es Ärger gibt, hast du natürlich auch gleich gewusst, und hattest wie immer recht. Uns tut heute noch der Hintern weh, wegen dieser Tracht Prügel, die wir bezogen haben, weil der Gartenschlauch durch das Verknoten geplatzt ist.

Du bist die Ruhigere von uns beiden und nie aufmüpfig. Nein, dieser Part gehört mir, deiner anderen Seite. Stark und dominant, renne ich als Domina am Abend durch unsere Welt. Dies ist allerdings nur das, was ich von uns beiden zeige. Die wirklich Stärkere, das bist du, auch wenn ich es nicht gerne zugebe. Wenn ich unser Leben Revue passieren lasse, stelle ich fest, dass du schon so viel erlebt und so manchen Traum schon begraben hast. Und trotzdem gibt es dich immer noch. Denn auch, wenn ich für den anderen Teil von uns beiden stehe, das einfordere, was du dir immer versagst, so zeigst du mir doch auch immer wieder, wie es auch anders geht. Meistens hast du auch Recht. Nur mein Dickkopf und mein Wille, mich immer durchsetzen zu müssen, überhört oft deine Einwände.

Ich teile die Prügel aus, und du steckst Schläge ein, wenn ich mal wieder zu übermütig werde. Wie gerne schlüpfe ich dann in deine Rolle und lasse mich führen, gebe die Verantwortung ab, und kassiere auch mal wieder Schläge. Es ist anstrengend, immer wieder die Führung zu übernehmen und zu halten. Allerdings habe ich dann ja dich, meine andere Seite, die mich ablöst und auch das anders Sein zulässt.

Allerdings, heute Abend bin ich wieder als Domina unterwegs, auch wenn du wieder meckerst. Heute Abend geht es in unseren Club. Du musste doch verstehen, dass ich da nicht aus meiner Haut raus kann. Ich bin dort bekannt als Domina, die ihren Sklaven den Hintern haut. Du bist doch selbst Sklavin und weisst, dass es Spaß macht, wenn der Hintern mal wieder so richtig voller Striemen ist.

Also meckere nicht schon wieder rum!

Ja, ich weiß, du willst auch mal im Rampenlicht stehen, dich in unserem Club zu erkennen geben. Nur, bisher waren unsere Rollen immer klar verteilt. In der Öffentlichkeit bin ich die Dommse, die klar sagt, wo es lang geht. Und wenn das Spiel vorüber ist und ich mit meinem Auto nach Hause fahre, bin ich wieder Subbi, die unser anderes Leben lebt. So haben wir zwei es immer gehalten, schon unser ganzes Leben lang. Warum sollen wir es jetzt ändern?

Der verlorene Dom

Sie lernte ihn auf eine Weise kennen, die sehr ungewöhnlich war. Es klingelte eines Nachmittags an ihrer Wohnungstür. Wird wohl der Bekannte von S. sein, den diese im Internet kennengelernt hatte. S. wohnte bei ihr und hatte gefragt, ob es ihr etwas ausmache, wenn er zu Besuch käme. Nein, es machte ihr nichts aus. Sie hatte ja selbst schon lange der Männerwelt abgeschworen. Er kann ruhig kommen, denn er will ja nix von mir. Dachte sie und so öffnete sie die Tür.

Sie bat ihn herein und ließ die beiden im Eßzimmer allein. Als der Besucher schließlich gehen wollte, ging sie mit nach draußen und verabschiedete ihn mit den Worten: „Sieht man sich mal wieder?“ Sie wollte ja nun wirklich bloß höflich sein.

Sie öffnete ihre Mailbox am nächsten Tag und starrte fassungslos auf den Bildschirm. Das gibt es nicht. Das kann nicht sein. Ihre Gedanken überschlugen sich. Eine sehr liebevolle Mail, in der er ihr sein Gefühlschaos beschrieb, in dem er sich befand, seit er sie gesehen habe. Wohl wieder ein Vanilla. Und sie hatte sich doch so sehr geschworen: Nie wieder ein Mann, der mit ihren Träumen nichts anfangen kann. Und überhaupt: „Wo hatte er ihre Mail-Adresse her?“ Der grinsende Blick von S. bestätigte ihre Vermutung. Aha. Dieses Luder. Sie kann es nicht lassen und will wohl wieder Schicksal spielen. Aber daraus wird nix – dachte sie bei sich.

Aber sie hatte die Rechnung ohne die Liebe gemacht. Er gab nicht auf. Schließlich traf sie sich mit ihm und begann sich in ihn zu verlieben. Sie mochte seine überaus charmante Art, die jedoch auch einen gewissen Machtanspruch erkennen lies. Auch sein Profil auf einer Onlineseite sowie seine Andeutungen ließen in ihr die Ahnung keimen, daß er doch vielleicht einen Teil ihrer Träume verwirklichen könnte. Das behutsame Herantasten, sowie seine versteckten Fragen – Bist du im Sex eher konservativ? – verstärkten ihre Vermutung. Und so ließ sie sich auf das Abenteuer – Vielleicht doch ein DOM? – ein.

Oh ja! Ein Dom, ein Herr oder wie auch immer. Sie sehnte sich nach einem Mann, der die Führung übernahm. Der sie fesselte und sie sich wehrlos fühlen lies. Auch die Kontrolle im alltäglichen Leben, all dies würde ihr gefallen. Das Spiel hatte begonnen. Und sie spielte ihre Rolle gut. Mit keiner Miene ließ sie ihn hinter ihre Fassade blicken. Sie spielte die brave Geliebte und wartete darauf, daß er sich ihr offenbarte. Sie ersehnte den Augenblick herbei, aber wagte es nicht, von ihren Träumen zu sprechen. Ihm erging es ähnlich. Auch er hatte sich in sie verliebt. Auch er spielte seine Rolle gut. Dabei wünschte er sich nichts sehnlicher, als sie endlich dominieren zu können. Ihr zu zeigen, was er bisher erlebt hatte. Er hatte einfach Angst sich zu outen.

Sie hoffte so sehr, daß ihre Hoffnungen sich erfüllen würden. Aber dann kam diese Mail. Wie immer konnte er sich schriftlich gut ausdrücken. Er bat sie um eine Auszeit. Er müßte mit seinen Gefühlen klar kommen, sich selber finden und bat sie, ihm diese Zeit zu gewähren.

Liebevoll und zärtlich waren seine Worte gewählt. Wie immer. Schreiben wollte er ihr in dieser Zeit. Sie aber wollte ihre Träume leben. „Nimm dir alle Zeit der Welt, um für dich klarzukommen. Wenn du weißt, was du willst, dann weißt du, wo ich bin!“ Damit war sie wieder in ihre alte Rolle geschlüpft. Sie spielte die Starke. Das Leben ging weiter. Er konnte mit dieser Konsequenz nicht umgehen, denn er war wohl durch und durch ein DOM. Er zog sich ganz zurück und sie begann ihre Träume zu leben – ohne ihn.

Hinterlasse einen Kommentar